
Der aufstrebende Rapper Gianni Suave feierte den Auftakt seiner "Gift"-Tour im ausverkauften Helios 37 Club in Köln. Um 20:20 Uhr betrat er die Bühne und wurde von seinen Fans heftig empfangen. Den Opener machte sein Song "100", doch bereits hier zeigte sich die Nervosität des Künstlers: Ein paar Versprecher zwangen ihn dazu, noch einmal von vorne zu starten. Doch Gianni nahm es mit Humor, gab offen zu, dass ihn die Aufregung bei seiner ersten Headliner-Show gepackt hatte, und bewies danach, dass er den Abend voll im Griff hatte.
Nach dem Neustart legte sich die Anspannung sichtlich, und das Publikum bewies von der ersten Minute an Textsicherheit. Nahezu jede Hook wurde lautstark mitgesungen, und Gianni nutzte die Energie des Raums voll aus. Immer wieder suchte er die Nähe zu den Fans, interagierte viel mit dem Publikum und verlieh der Show eine sehr persönliche Note. Besonders spektakulär wurde es, als er für die Performance der Songs „Runter“ und „The Hills Have Eyes“ mitten ins Publikum ging, um gemeinsam mit seinen Fans zu feiern. Als er „Gift“ performte, wurde sogar ein Video gedreht, wofür Gianni extra noch schnell seine Grillz (Zahnaufsätze aus Gold oder Silber) einsetzte.
Ein Gianni-Suave-Konzert ohne Moshpits? Undenkbar! Die ersten Pits entstanden bei "Strikes", was die Menge in einen wahren Rausch versetzte. Ein weiteres Highlight des Abends war der Auftritt von Special-Guest Lugatti. Der Kölner Rapper sorgte mit "get buck" und "NRW nicht Italien" für zusätzliche Höhepunkte und animierte nach seiner Performance das Publikum, lautstark "Gianni! Gianni!" zu rufen, um seinen Freund erneut auf die Bühne zu holen.
Besonders beeindruckend: Gianni warf zwischendurch sogar seine Setlist über Bord und spielte Songs nach Gefühl, was der Show eine noch spontanere und persönlichere Note verlieh. Trotzdem kehrte er nach Lugattis Auftritt zum geplanten Ablauf zurück. Einer der emotionalsten Momente des Abends war die Performance von "L.V.E.B.", einem Song, in dem er die Trennung von seiner damaligen Freundin verarbeitet. Die Story hat jedoch ein Happy End, denn die beiden sind mittlerweile wieder zusammen.
Tour-DJ war Rio, der unter anderem auch für Gianni produziert. Später sagte er im Interview über die Zusammenarbeit: "Gianni ist nie langweilig. Es ist zwar ein Auf und Ab, aber es ist irgendwie spaßig. Es ist eine Challenge, eine schöne Herausforderung."
Auch Gianni selbst äußerte sich nach dem Konzert begeistert über den Tourauftakt in Köln: "Ich bin sehr happy, dass es Köln war. Köln ist eine sehr dankbare Stadt. Hier gibt es immer sehr viel positive Energie. Also ich könnte nicht glücklicher sein, dass es in Köln angefangen hat – 100 Prozent!" Über seine erste eigene Tour und das erste Mal, dass er sein neues Album live performt hat, sagte er: "Ich bin heute ins neue Wasser gesprungen. Das ist das erste Mal, dass ich mein neues Album performt habe, das erste Mal auf meiner eigenen Tour. Das war für mich alles neu. Ich glaube, es war sehr ehrlich und sehr pur."
Nach rund 75 Minuten verabschiedete sich Gianni mit einer Zugabe, und das Publikum durfte selbst entscheiden, welcher Song zum Abschluss gespielt wird. Die Wahl fiel eindeutig auf "Runter". Bevor er die Bühne verließ, bedankte sich der Rapper ausgiebig bei seinen Fans: "Ich muss nicht mit coolen Rappern chillen, ich bin wegen euch hier." Auch nach dem Konzert zeigte sich Gianni publikumsnah und nahm sich Zeit für Autogramme und Fotos mit jedem, der wollte.
Obwohl die "Gift"-Tour zum aktuellen Album "Ich falle in Frieden" gehört, spielte er auch Songs aus den früheren EPs "CONNEX" und "KETTEN" sowie die Single "Yappa", die er als einen seiner persönlichen Lieblingssongs bezeichnete. Besonders lobenswert: Während viele Rapper stark auf Playbacks setzen oder einen Back-Up-Rapper haben, lieferte Gianni seine Performance komplett live ab. Lediglich in den Hooks gab es vereinzelt Backings zur Verstärkung seiner Stimme.
Fazit: Die Chemie zwischen Gianni und seinem Publikum stimmte von der ersten bis zur letzten Minute. Die Energie im Raum war greifbar, und der Tourauftakt machte mehr als deutlich, dass Gianni auf der Bühne voll in seinem Element ist. Wer auf geile Mukke steht besonders auf Rap und die Möglichkeit hat, sollte sich ein Gianni Suave Konzert keinesfalls entgehen lassen!
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