Falco Rides Again – auf Tour mit seiner Original-Band


40 Jahre „Rock Me Amadeus“ – Der Falke fliegt wieder. Vier Jahrzehnte nach Erscheinen des Albums Falco 3 ist der Falke wieder da – zumindest fast. Die Original-Band, die Falco damals auf seinen Konzerten begleitete, ist erneut auf Tournee. Dabei tritt Falco selbst mithilfe moderner Technik auf: Auf einer großen LED-Leinwand sind Original-Live-Mitschnitte von ihm zu sehen und zu hören. familyFM konnte sich einen eigenen Eindruck von dem Konzert machen.

Der zweite Tour-Stopp führte die Musiker in die Mitsubishi Electric Halle in Düsseldorf. Auf der Bühne standen neben Bandleader und Keyboarder Thomas Rabitsch, der Falco noch aus seiner Zeit bei der österreichischen Punkband Drahdiwaberl kennt, auch sein Bruder Bernhard Rabitsch an Trompete und Percussion, Robert Pistracher am Bass sowie die Gitarristen Peter Paul Skrepek und Peter Vieweger. Am Schlagzeug sitzt diesmal Florian Holoubek, der den damaligen Falco-Drummer Thomas Lang vertritt.

Unterstützt wird die Band von einer Reihe namhafter Gastsänger, die Falcos größte Hits mit ihren eigenen Stimmen und Interpretationen neu zum Leben erwecken. Mit dabei sind Ana Milva Gomes, Drew Sarich, Edita Malovčić, Johannes Krisch, Georgij Makazaria, Roman Gregory, Skero und Tini Kainrath. Gemeinsam erwecken sie die größten Falco-Hits zu neuem Leben – von frühen Erfolgen wie „Auf der Flucht“ bis zu späten Meisterwerken wie „Titanic“. Selbst posthum veröffentlichte Songs wie „Egoist“ waren zu hören. Die Sänger brachten ihren eigenen Stil ein, sodass abwechslungsreiche, moderne Versionen der Klassiker entstanden. So übernahm Edita Malovčić zum Beispiel den Song „Hoch wie nie“ komplett selbst, während Falco bei „Tricks“ einen Gesangspartner bekam – hier war es Drew Sarich. Der Techno-Song „Mutter, der Mann mit dem Koks ist da“ bekam eine frische, harte, rockige Version: Gesungen von Georgij Makazaria, der mit seiner markanten Stimme dem Stück eine neue Note verlieh, unterstützt von Roman Gregory, Tini Kainrath und Edita Malovčić. Es gab auch Stücke, bei denen alle Sänger gemeinsam auf der Bühne standen und Falco unterstützten – etwa bei „Verdammt, wir leben noch“. Natürlich durfte auch „Der Kommissar“ nicht fehlen, bei dem Skero den Rap-Part übernahm, während das Publikum lautstark den Refrain mitsang. Weitere Interaktion mit dem Publikum gab es zum Beispiel bei „Ganz Wien“, als das Publikum aufgefordert wurde, die Intro-Melodie mitzuharmonieren – und selbst Falco interagierte über die große LED-Wand mit dem Publikum und bedankte sich bei den Zuschauern.

Ein besonders emotionaler Moment entstand bei „Jeanny“, das Falco komplett alleine sang. Auf der großen LED-Wand war sein Auftritt vom Donauinselfest 1993 zu sehen begelitet von seinen Bandmitgliegdern von früher. Seine unverwechselbare Stimme und das legendäre lange „Laaaaa“ nach dem Newsflash in Jeanny sorgten für Gänsehaut im Publikum. Nachdem die Band zusammen mit Falco und allen Sängern „Rock Me Amadeus“ gespielt hatte, betrat Ferdi Bolland – eine Hälfte des Produzentenduos Bolland & Bolland – die Bühne und wurde vom Publikum mit viel Applaus gefeiert. Die Bolland-Brüder hatten damals viele von Falcos größten Hits produziert, darunter „Jeanny“, „Rock Me Amadeus“, „Vienna Calling“, „Wiener Blut“ und viele mehr.

Ferdi Bolland, der extra aus den Niederlanden für das Konzert nach Düsseldorf gereist war, erklärte gegenüber familyFM, wie bewegend es sei, Falco nach 30 Jahren noch einmal auf der Bühne zu sehen: „Es ist so ein schönes Bild für mich, weil wir so intensiv mit ihm zusammengearbeitet haben – und das erfolgreich auf der ganzen Welt. So etwas hier zu sehen, wirkt, als würde er noch leben. Die Menschen sind hier, um die Lieder zu hören, die ich zusammen mit Hansi (Falco) geschrieben und produziert habe. Das Schöne ist die Begeisterung, die Emotionen der Leute, wenn sie Falco sehen. Er ist zwar nicht mehr hier, aber irgendwie doch. Thomas Rabitsch hat das sehr gut gemacht – wir kennen uns jetzt auch schon 40 Jahre.“

Ein weiterer Höhepunkt war der Song „Junge Römer“, bei dem Falco in einer alten Aufnahme einen Teil der Band selbst vorstellte. Dadurch entstand eine beeindruckende Illusion von Nähe und Lebendigkeit, die das Gefühl vermittelte, Falco sei noch immer mitten unter uns.

Die Band und die Sängerinnen und Sänger rund um Thomas Rabitsch haben es geschafft, dass die Show weit mehr ist als ein reines Nostalgie-Konzert. Sie ist eine Hommage an Falco, seine Musik und seine Zeit. Die geschickte Verbindung von Originalaufnahmen und Live-Musik schafft ein Erlebnis, das weder verkünstelt noch seelenlos wirkt, sondern Emotion und Energie vereint.

Die Show gibt einer neuen Generation die Chance, den Falken einmal auf der großen Bühne zu erleben – auch wenn er leider nicht selbst dabei sein kann. Dennoch lebt der Falke in seiner Musik, in seiner Band und in den Herzen seiner Fans weiter. Das Konzert zeigt einmal mehr, dass Falco ein Superstar war, der populär war, denn er war so exaltiert, because er hatte Flair.

Ein Album für die Ewigkeit

Vor 40 Jahren, am 11. September 1985, veröffentlichte Falco sein drittes Studioalbum Falco 3. Dieses Album sollte seinen Status als einer der bedeutendsten und wichtigsten deutschsprachigen Popkünstler aller Zeiten endgültig festigen.

Auf Falco 3 finden sich einige seiner bekanntesten Songs – allen voran „Rock Me Amadeus“, das im Mai 1985 als Single in Deutschland erschien. Im März 1986 schrieb Falco Musikgeschichte: „Amadeus“ erreichte Platz eins der US-Billboard-Charts – bis heute der einzige deutschsprachige Song, dem das gelungen ist. Auch der Hit „Vienna Calling“ vom Falco 3-Album schaffte es bis auf Platz 18 der US-Single-Charts. Das Album landete sogar auf dem dritten Platz der US-Album-Charts – eine Leistung, die bis heute keiner wiederholen konnte.

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