Die Enttäuschung bei den Eltern wird groß sein. Ab dem nächsten Jahr sollen wieder Kita-Gebühren gezahlt werden.
Im Kreis Düren sollen die Eltern ab August 2026 wieder Kita-Gebühren zahlen. Das hat der Kreistag am Donnerstag beschlossen.
Die Gebühren waren 2018 weitgehend abgeschafft worden. Nur Eltern mit einem Jahreseinkommen über 120.000 Euro müssen bislang für die Betreuung in Einrichtungen im Kreisgebiet zahlen.
Die bisher geltenden Satzung hatte die Bezirksregierung Köln seinerzeit genehmigt. Nun kommt sie offenbar zu einem anderen Schluss: "Die weitestgehende Elternbeitragsfreiheit im Kreis Düren führt zu einer rechtswidrigen Verteilung der Kostenlast." Weiter heißt es, der Kreis müsse zunächst sämtliche Ertragsquellen ausschöpfen, bevor kreisangehörige Kommunen durch eine höhere Kreisumlage belastet würden. Hintergrund ist, dass die Schulden im Kreis Düren steigen.
Mit der Wiedereinführung von Kita-Gebühren könnte der Kreis Düren Einnahmen von mehreren Millionen Euro erzielen und damit den Kreishaushalt sowie die kreisangehörigen Kommunen entlasten. Ende September hatte die Bezirksregierung Köln den Kreis Düren angeschrieben und bis zum 23. Oktober um eine Stellungnahme über eine Satzungsänderung gebeten. Über den Satzungsentwurf der Kreisverwaltung soll heute der Kreistag entscheiden.
Ab August 2026 soll es dann gestaffelte Beiträge für die Kinderbetreuung geben. Bis 50.000 Euro Brutto-Jahreseinkommen zahlen die Eltern nichts, danach je nach Betreuungsdauer zwischen 80 und 510 Euro im Monat.
Eltern sehen sich von Politik getäuscht
Diese Staffelung ist vorher mit den Fraktionen und Elternvertretern abgestimmt worden. Der Jugendamtselternbeirat sieht sich von der Politik getäuscht. Denn vor der Kommunalwahl hatte vor allem die CDU-Mehrheit im Kreistag versprochen, die Beitragsfreiheit beizubehalten. Warum das nicht rechtlich geprüft worden sei, könnten die Eltern nicht verstehen.
Quelle: H.Hermanns, Jugendamtselternbeirat Kreis Düren Kreisverwaltung Düren
