Warmes Zuhause: Fünf Millionen können sich Heizen nicht leisten


Eine warme Wohnung ist offenbar nicht für jeden Menschen in Deutschland und NRW selbstverständlich. Das zeigen neue Statistiken.

Viele haben längst schon Mütze und Schal aus dem Schrank geholt: Draußen wird es langsam ungemütlich. Mit Beginn der kalten Jahreszeit schalten Mieter und Eigentümer auch ihre Heizungen wieder an. Wenn man nach Hause kommt, soll es wenigsten dort schön warm sein.

Aber ein warmes Zuhause ist offenbar nicht für alle selbstverständlich: 5,3 Millionen Menschen konnten im vergangenen Jahr ihr Haus oder ihre Wohnung aus finanziellen Gründen nicht angemessen warm halten - rund 6,3 Prozent der Bevölkerung. Das meldet das Statistische Bundesamt.

In NRW schätzt das Statistische Landesamt IT.NRW sogar, dass 8,1 Prozent der Menschen sich eine warme Wohnung nicht leisten können. Beide Statistiken beziehen sich auf das Jahr 2024 und sind im durch Befragungen im Zusammenhang mit dem jährlich erhobenen Mikrozensus entstanden. Beide Ämter betonen auch, dass es sich um die eigenen Einschätzungen der Befragten handelt.

Besonders Kinder und Alleinerziehende müssen auf vieles verzichten

Das Statistische Landesamt hat dabei besonders darauf geschaut, wer in NRW "von erheblicher materieller und sozialer Entbehrung" betroffen ist. Demnach musste ein Teil der Bevölkerung 2024 "nach eigener Einschätzung aus finanziellen Gründen unfreiwillig auf bestimmte Güter, Dienstleistungen oder soziale Aktivitäten verzichten, die von den meisten Menschen als wesentlich für eine angemessene Lebensqualität angesehen werden".

Insgesamt hatten sich die Ergebnisse 2024 leicht verbessert im Vergleich zum Vorjahr. Besonders betroffen von Entbehrungen seien Kinder und Jugendliche. Auch für Alleinerziehende ist es hart: Ein Fünftel (22,3 Prozent) der Erwachsenen und Kinder in diesen Haushalten konnten sich mindestens sieben der 13 abgefragten Güter, Dienstleistungen und Aktivitäten nicht leisten.

Dazu gehören ein einwöchiger Urlaub pro Jahr, jeden zweiten Tag eine vollwertige Mahlzeit, Ersatz für abgetragene Kleidung, ein Auto - oder eben "die Unterkunft angemessen warm" zu halten.  

Quelle: WDR